неділя, 18 травня 2014 р.

Eine Geiselstadt Slowjansk

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Die Situation rund um die ostukrainische Stadt Slowjansk sollte zum Warnsignal für ganz Europa werden

Noch bis vor ein paar Monaten habe ich selten meinen Schweizer Bekannten gesagt aus welchem Ort in der Ukraine ich herkomme – kaum jemand hier hatte sich mit der Geografie der Ukraine ausgekannt, somit wäre das Erklären zu aufwendig. Nun aber hat fast jeder aus den Nachrichten den Namen meiner Heimatstadt gehört – sie heisst Slowjansk. Leider ist es keine gute Art der Weltberühmtheit, die diese Stadt derzeit „geniesst“.

Überraschenderweise ist Slowjansk, eine Mittelgrosse depressive Stadt in der Region namens Donbas in der Ostukraine, Mitte April zum Epizentrum des militanten separatistischen Aufstandes geworden.

„Grüne Menschen“ vom heiteren Himmel

image Noch Anfang April lautete die dort Antwort auf meine Frage „Wie läuft’s bei euch?“ typischerweise so: „Bei uns ist alles ruhig“. Umso tiefer war die Überraschung der Einwohner von Slowjansk, als Anfang April die ersten Paramilitärs mit Schusswaffen in der Stadt aufgetaucht sind. Allerdings die Art der Überraschung war unterschiedlich: einige haben sich gefreut, viele haben zum erstem Mal Angst richtig bekommen.

Schon während der Maidan-Proteste in Kiew in den Wintermonaten haben die russischen Fernsehkanäle sowie wie Internet-Medien einen umfangreichen Informationskrieg gegen die Protestbewegung entfesselt – sie wurde ausschliesslich als nationalistische „faschistische“ Bewegung porträtiert. Ende Februar, nachdem der prorussische Präsident Viktor Janukowytsch nach Russland geflüchtet ist, ist die Intensität der Informationsangriffe nochmals erhöht worden. Die neue ukrainische Regierung (die im Parlament ein deutliches Vertrauensvotum bekommen hat) wurde als „faschistische Junta“ bezeichnet, die nun alles tun wird, um die russischsprechende Bevölkerung auf Krim sowie im Osten und Süden der Ukraine zu vernichten. Zielpublikum dieser schamlosen Desinformationskampagne war natürlich nicht nur die russischsprechende Bevölkerung der Ukraine, sondern auch die einheimische Bevölkerung Russlands.

Unter Deckung dieser Propaganda ist Russland eine Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim fast problemlos gelungen. Diese Annexion konnte aber nicht der finale Akt sein. Zum einen musste Putin alles tun, um die Ukraine weiter zu schwächeln, damit sie z.B. nicht um die Krim kämpfen kann. Zum anderen, die Mitglieder des russischen Geheimdienstes bzw. die durch sie trainierten Paramilitärs (auch „grüne Menschen“ genannt) waren voll Motivation für weitere „Heldentaten“ im Rahmen des „Sammeln der russischen Länder“.

So sind dann einige von „grünen Menschen“ in Slowjansk gelandet. Gemäss meiner Information von den Bekannten vor Ort sowie aus den Medienberichten scheint die Besetzung der Stadt wie folgt funktioniert zu haben. Eine Gruppe der sehr gut vorbereiteten und gut bewaffneten Paramilitärs aus Krim sind in die Stadt heimlich eingetroffen und haben sich zuerst einige Tage umorientiert. Gewohnt haben sie dabei in einer Herberge der Russischen Orthodoxen Kirche. Ausser dieser Kirche, die im Osten der Ukraine eine dominante Rolle spielt, haben die Diversanten ihre Aktionen mit dem russischen Generalstab, mit den lokalen Kriminalbanden sowie mit der Polizei vor Ort koordiniert. Die Polizei in der Ukraine ist generell schlecht bezahlt und korrupt, in Donbas aber – der Hochburg des masslos korrupten ex-Präsidenten Janukowytsch – war die Polizei vollkommen kriminalisiert (ich kenne das aus eigener Erfahrung – mein Cousin ist leider ein stellvertretender Polizeichef in Slowjansk). Man glaubt auch, dass die Polizei sowie die Kriminalität in Donbas nach wie vor von der Familie des ex-Präsidenten aus Russland kontrolliert wird. Daher ist es den Paramilitärs nicht schwierig gewesen, als die Zeit richtig war, die Stadt unter Kontrolle zu bekommen.

Am Samstag den 12. April sind die Diversanten, offensichtlich in Absprache mit Polizei, die Polizeistation in der Stadt übernommen. Die Polizisten haben ihnen die Waffendepos aufgemacht, und die Waffen wurden unter den Freiwilligen verteilt, unter anderem auch Kriminellen. Es wurde Angekündigt: „Die Selbstverteidigungstruppen werden nun Slowjansk vor den Rechtsradikalen schützen, die die neue Kiewer Regierung nach Osten schicken will“. Als die Nachricht sich verbreitet hat, sind hunderte exaltierte Leute unter Einfluss der russischen Propaganda zur Polizeistation gekommen, gejubelt, Lebensmittel gebracht sowie geholfen, Barrikaden zu bauen. Einige waren so indoktriniert, dass sie bereit waren „unsere Burschen“ mit eigenem Körper zu schützen. Dies im wahrsten Sinne der Putins Worte, die er in seiner Pressekonferenz am 4. März gesagt hatte:

„Soll jemand von den [ukrainischen] Soldaten versuchen, auf seine eigenen Leute zu schiessen, hinter denen wir stehen werden. Nicht vorne, sondern hinten. Sie sollen versuchen, auf Frauen und Kinder zu schiessen. Ich will sehen, wer so ein Befehl abgeben wird.“ (Original auf Russisch: „Пускай попробует кто-то из числа военнослужащих стрелять в своих людей, за которыми мы будем стоять сзади. Не впереди, а сзади. Пускай они попробуют стрелять в женщин и детей. Я хочу посмотреть, кто отдаст этот приказ.“)

100‘000 Geisel

image Seitdem ist in Slowjansk die Hölle los.

Am Anfang war die Kiewer Regierung offensichtlich verblüfft und hilflos. Sie hat wohl gewusst, dass der reichste Mann der Ukraine, der Verbündete des ex-Presidenten Janukowytsch und der ungekrönte König von Donbas Rinat Akhmetow die Diversanten stillschweigend unterstützt hat, um seine Verhandlungsposition um die Erhaltung der Monopolstellung in vielen Wirtschaftsbranchen der Ukraine (Kohl- und schwere Industrie, Energie, Telekommunikation, Eisenbahn und a.m.) bei den Verhandlungen mit der Kiewer Regierung zu stärken.

Die Regierung war gezwungen, die einzigen zur Verfügung stehenden Mittel – die Armee und die Nationalgarde – für den Einsatz gegen die Diversanten zu mobilisieren. Vielen in der Ukraine ist es klar, dass (schlecht trainierte) Soldaten und (veraltete) Panzer und Hubschrauber in einem Krieg gegen Diversanten und Paramilitärs eher die falschen Mittel sind. In einem Informationskrieg sind diese Mittel sogar geradezu kontraproduktiv. Aber angesichts der maroden Polizeikräfte in Donbas hatte die Regierung keine andere Wahl.

Die ukrainischen Streitkräfte haben alle Wege nach Slowjansk erst seit ein paar Wochen mehr oder weniger effektiv mit Checkpoints blockieren können. In der Zwischenzeit stieg allerdings die Anzahl der Diversanten und ihrer Anhänger in Slowjansk deutlich – vor ca. 2 Wochen sind neue Gruppen aus Krim und Nordkaukasus gekommen. Zwischendurch war ihnen gelungen, den Fernsehturm in der Nähe von der Stadt zu besetzen, ukrainischen Kanäle auszuschalten und mit den russischen zu ersetzen. Seit ungefähr zwei Wochen ist der Fernsehturm von der Nationalgarde zurückerobert worden, er wird aber von den Diversanten immer wieder attackiert, letzte Woche sogar mit Hilfe der Minenwerfer. Wahrscheinlich aus diesen Gründen gibt es seit ein paar Tagen in Slowjansk überhaupt kein Funkfernsehen mehr. Soviel zur Wichtigkeit der Propagandamittel.

Während den fünf Wochen seit der Besetzung von Slowjansk sind dort viele Verbrechen und Terrortaten begangen worden: proukrainische Aktivisten entführt, einige davon grausam getötet, viele Journalisten, Offiziere der ukrainischen Armee und des Sicherheitsdienstes, sowie die OSZE-Beobachter als Geisel genommen (diese sind nach einer dubiosen Einmischung eines Vermittlers aus Russland einige Tage später wieder entlassen worden), Roma-Bevölkerung der Stadt vertrieben, Geschäfte geraubt, Geschäftsleute erpresst. Die Stadt ist in eine Festung umgewandelt worden: viele Checkpoints und Barrikaden überqueren die Strassen, einige aus Betonblöcken, einige aus Sandsäcke, einige – aus den gefällten Bäumen.

Hier ist eine kleine Geschichte meines Onkels, als Beispiel der Terroratmosphäre in der Stadt. Als er vor ein paar Wochen über den Hauptplatz gegangen ist, wo das Rathaus unter der russischen Fahne sowie einer sehr ähnlich aussehender Fahne der „Donezker Republik“ steht, ist er von einem französischen Journalisten über seine Meinung zur Situation in Slowjansk gefragt worden. Er hat offen gesagt, dass es ihm nicht gefällt, eine fremde Flagge auf dem Rathaus seiner Stadt zu sehen. Dabei hat aber jemand in der Umgebung gelauscht und rief: „Wir machen dich fertig...“. Der 65-järige Rentner hat schleunigst flüchten müssen. Er versteckte sich im Estrich eines Wohnhauses in der Nähe und rief per Handy seine Freunde an, die ihn dann mit dem Auto abholen kamen. Sicherheitshalber musste er sich am Boden zwischen den Sitzen verstecken.

Im Allgemeinen ist es schwierig, das Gefühl loszuwerden, dass die 100‘000 Einwohner der Stadt alle als Geisel genommen wurden. Unabhängig von ihren Ansichten, kann kaum jemand von ihnen dem üblichen Leben nachgehen. Weder jene ungefähr die Hälfte der Bevölkerung, die durch die Propaganda geradezu permanent hysterisch ist und eine Erlösung in dem Einmarsch der Russischen „Friedenstruppen“ sieht. Noch die andere Hälfte, die eher proukrainisch gestimmt ist, kann aber nichts gegen die Paramilitärs und ihre neue „Ordnung“ unternehmen. Alle bekommen Angstanfälle, wenn heftige Schiesserei rund um die Stadt ausbricht. Alle wollen, dass ihre Kinder endlich wieder friedlich zur Schule gehen können.

Sie sind aber alle Spielzeuge in einem Machtspiel, das von mächtigen Kräften weit weg von Slowjansk gespielt wird. Ausser den bereits erwähnten Rinat Akhmetov, Viktor Janukowytsch und Vladimir Putin, ist das bestimmt auch die ex-Premierministerin der Ukraine und die derzeitige Präsidentenkandidatin Julia Tymoschenko, sowie eine Reihe von kleineren Spielern wie der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow und der „Premierminister“ der Krim Sergei Aksjonow. Bei so vielen externen Spielern mit widersprechenden Zielen ist es schwierig, eine schnelle friedliche Lösung der Krisensituation in Slowjansk (so wie auch in ganz Donbas) zu erwarten.

Pulverfass Donbas – eine Opfer der jahrzehntelangen Ausbeutung und Missmanagement

Die Tragödie der ganzen Donbas-Region ist – in der heutigen Form kaum jemand braucht sie wirklich. Die verlustmachenden Kohlengruben und viele veraltete Hütten-, Maschinenbau- und Chemiewerke aus der Sowjetzeit brauchen viel Investitionen, um rentabel zu werden. Viele solche Werke sind bereits Ruinen. Die Infrastruktur ist in den letzten 25 Jahren schlecht unterhalten worden, die Umwelt ist stark verschmutzt. Die Standards der Bildung sinken bereits seit 1980-er Jahren. Narkomanie und Alkoholismus sind weit verbreitet, Korruption und Kriminalität habe auch ich bereits erwähnt. Die demographische Entwicklung ist ernüchternd: viele Rentner, verhältnismässig wenig junge Erwerbstätige. Die Leute sind oft sehr paternalistisch und wenig bereit, sich öffentlich für besseres Leben einzusetzen. Der einzige Ort, wo man einigermassen gute Chancen auf einen verhältnismässig guten Job hat, ist die regionale Hauptstadt Donezk – meistens in den Geschäftszentralen des Akhmetov-Imperiums.

Immerhin hat die Region hat ca. 6.5 Millionen Menschen, ein gutes Verständnis der industriellen Prozesse und es gibt immer noch einige Zentren der Exzellenz, mindestens wenn man die ukrainischen Massstäbe anwendet. Es gibt dort auch motivierte ukrainische Patrioten, die sich v.a. über Facebook in die virtuellen Netzte organisiert haben und versuchen, den prorussischen Diversanten und den einheimischen Kriminellen zu widerstehen. Diese Leute haben auch gutes Verständnis, welche Reformen müssen durchgeführt werden, um Donbas wiederzubeleben.

Was derzeit benötigt wird, ist eine starke Unterstützung, v.a. durch die Industrieländer – ein Marshallplan für die ganze Ukraine aber mit dem besonderen Fokus auf Donbas. Dabei geht es in der ersten Linie um die Hilfe zum Aufbau der Institutionen: Beratung und Ausbildung der lokalen Beamten und Abgeordneten, tatkräftige Hilfe beim Aufbau des Rechtsstaates und nicht zuletzt – um die Förderung der Investitionen.

Gleichzeitig muss der Westen, v.a. aber Europa, die Gefahren realistisch einschätzen und eigene Schwächen adressieren.

Die Gefahr aus Putins Russland ist verdammt real!

Viele in der Schweiz und Deutschland haben die Illusion: der Konflikt um die Ukraine ist weit weg und wird kaum Implikationen auf uns hier haben. Dies aber, während z.B. Donezk geografisch weniger weit weg von Berlin liegt, als Lissabon!

Und was den politischen Einfluss Moskaus anbelangt, muss man vielleicht auch an die steigende Popularität der rechtsextremen und rechtsradikalen Parteien in vielen Länder Europas denken. Zufälligerweise weisen die meisten davon gewisse Beziehungen zum Kreml auf. Der bekannte Historiker Timothy Snyder schreibt in seinem fundierten Artikel unter anderem auch darüber, dass Vladimir Putin diese Parteien ausnutzen will, um die Europäische Union zu schwächeln, mit dem Ziel, seine alternative Eurasische Union zu stärken.

Die Kreml-Taktik in der Ukraine bezüglich einer marginalen rechtsextremen Partei namens Rechter Sektor ist sehr sprechend: einerseits wird diese Partei in den russischen Medien ständig dämonisiert (die zweitgrösste Anzahl der Nennungen in den russischen Medien im April, knapp übertroffen nur von der Regierungspartei Einiges Russland!), andererseits gibt es aber Anzeichen, dass ausgerechnet kremlnahe Kreise diese Partei unterstützen.

Viele im deutschsprachigen Raum mögen auch zu bezweifeln, ob es einen russischen Informationskrieg überhaupt gibt. Es gibt Meinungen: Russland wird in den europäischen Medien unfair und willkürlich kritisiert (z.B. im Gegensatz zu USA). Solchen Russlandversteher empfehle ich, einfach mal eine russische Nachrichtensendung, z.B. vom Perwyj Kanal, sich anzugucken und übersetzen zu lassen – sie werden sehr viel Neues erfahren. Für mich ist es auf jeden Fall klar: solange Russland die hysterische Propagandakampagne nicht einstellt, führt es einen Informationskrieg und darf somit mit wenig Verständnis rechnen.

Das wichtigste an dem Ganzen: gerade Russland hat sehr wenig Verständnis für Ideen und Ansichten, die während die letzten 70 Jahre die Grundlage der Europäischen friedlichen Ordnung gebildet haben. Wie dieses kurze Video zeigt, Russland findet die Idee einer Wirtschaftsunion von Lissabon bis Wladiwostok sehr gut. Nur ein kleines Detail: das Zentrum dieser Union soll unbedingt in Moskau sein, und schon gar nicht in Brüssel.

Diejenige, die denken, dass Vladimir Putin sich nur für Krim, oder nur für die Ukraine interessiert, müssen wissen: die russischen Beamten machen schon heute Scherze, bis zum Ärmelkanal und Lissabon kommen zu wollen. Dies sind natürlich nur Scherze…

Viele Deutsche meinen auch Verständnis für Russland zu haben, aus dem Schuldgefühl nach dem 2. Weltkrieg. Aber umso mehr sollten sie dann Verständnis für der Ukraine haben! Weil das ist die Ukraine (zusammen mit Weissrussland) gewesen, die in dem Krieg komplett zweimal überrannt worden ist: vom Westen nach Osten und vom Osten nach Westen. Die Ukraine hat infolge des 2. Weltkrieges zirka ein Viertel der Bevölkerung verloren, verhältnismässig viel mehr als Russland (oder Deutschland selber).

Und das schlimmste Erbe des 2. Weltkrieges für den postsowjetischen Raum ist die Rechtfertigung von Stalinismus. Während die Nazi-Ideologie nach dem Krieg überall verurteilt worden ist, ist Stalinismus nur gestärkt aus dem Krieg rausgekommen. Kein Wunder, dass diese ähnlich gefährliche Ideologie nun, kaum 70 Jahre nach dem Krieg, zurückkommt. Allein die Bezeichnung wäre heute eine andere: der Putinismus.

Die Rolle der Schweiz: bloss nicht nach dem (dreckigen) russischen Geld fragen!

Die Schweiz spielt bei der ukrainischen Krise eine besondere Rolle. Erstens, hat die Schweiz den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Dezember 2013 (ausgerechnet von der Ukraine) übernommen. Zweitens, die Schweiz (vor allem die Kantone Zug, Genf und Zürich) scheint eine Schlüsselrolle in den „kreativen Rohstoffexportschemen“ der grössten russischen Energiekonzerne wie Gazprom zu spielen.

Ausserdem ist die Schweiz bei den russischen Oligarchen und den hochrangigen Beamten sehr beliebt, als Land, wo ihre Kinder zur (Privat-)Schule gehen, wo sie ihre Zweitwohnungen haben und, man kann sich logischerweise denken – als Land, wo zumindest ein Teil ihres „schwer verdienten“ Geldes und Vermögens parkiert ist. Es ist denkbar, dass es dabei um die Summe in der Grössenordnung von 100 Milliarden Schweizer Franken gehen kann.

Das ganze macht die Schweiz in meinen Augen zu einem nicht unbedingt unparteiischen Vermittler zwischen der Ukraine und Russland. Die dubiosen Ergebnisse der Verhandlungen in Moskau zwischen Didier Burkhalter und Vladimir Putin am 7. Mai haben mich in meiner Auffassung nur bekräftigt. In der Pressekonferenz nach den Verhandlungen hat Putin folgendes verlauten lassen:

1. Das „Referendum“ um die Unabhängigkeit von Donbas müsste verschoben werden.

2. Die Präsidentenwahlen in der Ukraine wären eine gute Idee.

3. Die russischen Truppen sind von der ukrainischen Grenze bereits abgezogen worden.

Zehn Tage später stellt man aber fest, dass keiner diesen drei Punkte erfüllt worden ist. Das pseudo-Referendum ist am 11. Mai stattgefunden. Russland versucht weiterhin die Präsidentenwahlen in der Ukraine am 25. Mai zu unterminieren. Es gibt noch mehr russische Truppen an der ukrainischen Grenze als zuvor. Eigentlich noch schlimmer – neue „Manöver“ sind durch Putin angekündigt worden.

Also für mich ist kein positives Ergebnis des Besuches des Schweizer Bundespräsidenten in Moskau zu erkennen.

Dabei hat die Schweiz nicht mal der EU gefolgt bei der Einführung der Wirtschaftssanktionen gegen die russischen Politiker und Agenten, die bei der Aggression gegen die Ukraine beteiligt waren. Und sogar wenn die Wirtschaftssanktionen der EU selbst alles andere als scharf sind.

Aus meiner Sicht muss die Schweiz deutlich mehr dafür tun, um nicht das Gefühl zu erwecken: die OSZE-Vermittlerrolle in der Ukraine ist bloss ein glücklicher Zufall, damit die Schweiz dahinter ihre viel bedeutsamere Rolle bei den intransparenten Geschäften russischer Herkunft verschleiern kann.

Vermeintliches Dilemma für Europa: Werte gegen Wohlstand

Viele meine Bekannte in Europa sind der Meinung: „Was kann Europa gegen Russland tun? Europa ist ja schwach!“. Als ob Russland stark wäre!

Der brutale Fakt ist: Russland initiiert Kriege in den Nachbarländer wie Georgien und Ukraine genau deshalb, weil Russland selber kein nachhaltiges soziales und Wirtschaftsmodell hat.

Demgegenüber hat Europa die bewahrten europäischen Werte: den Rechtstaat, die Menschenrechte, die Marktwirtschaft und die Demokratie. Oder hat Europa diese Werte noch überhaupt?

Ich bin fest davon überzeugt, dass es diese Werte sind, die Europa in den letzten 70 Jahren zu einem – trotz all den Krisen – sehr erfolgreichen Kontinent gemacht haben.

Die Ukrainer auf dem Maidan in Kiew letzten Winter haben genau um diese Werte gekämpft. Mehr als hundert haben dafür ihr Leben geopfert.

Falls die Europäer (inkl. die Schweizer) jetzt nicht primär an diese Werte denken, sondern nur daran, ihren heutigen Wohlstand kurzfristig irgendwie aufrecht zu erhalten, dann verlieren sie langfristig nicht nur die Werte, sondern sicherlich auch den Wohlstand.

понеділок, 21 квітня 2014 р.

Не спешите хоронить Славянск

Славянск – слобожанский край. Тож ще не вмерла…

image Мне «повезло», я родом из Славянска. Сейчас много времени провожу в разговорах с моими тамошними родственниками и знакомыми. Ниже – мои впечатления.

В городе, и так депрессивном, на той неделе начались перебои с поставками некоторых продуктов, наличностью в банкоматах, школы и детсады были закрыты, транспорт частично перестал ходить, некоторые магазины закрылись из-за страха перед грабежами, другие работают, но стараются закрыться до темна. Сейчас некоторые аспекты жизнедеятельности города снова как-то наладились, но до нормальной ситуации еще далеко.

image Баррикады есть во многих местах, некоторые их них строили с помощью подъемного крана: около горисполкома, горотдела милиции, очень высокая около здания СБУ, где судя по сообщениям новостных сайтов удерживаются арестованные и заложники. Также баррикады есть на многих перекрестках. Некоторые из баррикад курьезны: состоят из шин, но вплотную подходят к жилым и административным зданиям. Т.е. если поджечь шины – то можно поджечь и здание.

«Зеленых человечков», или просто «зеленых» на виду не очень много. Несколько у горисполкома, несколько у горотдела, несколько на блок-постах, что на мостах через речку Торец. Все выглядят как профи, говорят с российским акцентом, поначалу часто спрашивали дорогу – в общем, самообороны такой не бывает. Хотя такая-сякая «самооборона» – часто юнцы не очень обнадеживающей внешности, но с автоматами – у них на подхвате тоже работает. Еще у блок-постов стоят подозрительные длинномеры – может на них и передвигались «зеленые»?

НАРЯДЫ МЕСТНОЙ МИЛИЦИИ ОХРАНЯЮТ «ЗЕЛЕНЫХ». На патриотичный вопрос старика-пенсионера «Кому вы тут несете службу, товарищ капитан?» – капитан милиции молчит и отворачивается.

Возле баррикады у горотдела поставили лавочки, чтобы пенсионерам, исполняющим роль живого щита, было где отдыхать.

Славянская телевышка на горе Карачун захвачена «зелеными человечками». Про телевышку в Краматорске в новостях – не верьте. В том районе только одна телевышка, упомянутая выше, и похоже ее никто не отбивал, как была она у «зеленых», так и осталась. Сейчас в телевизоре РОССИЙСКИЕ КАНАЛЫ, но есть и парочка украинских: Интер, ICTV, НТН. Тем не менее, откровенно пророссийски настроенных в городе – меньшинство, и это в основном агрессивный люмпен.

Но и киевская власть, справедливо или нет – точно не в фаворе. Особенно болезненно люди реагируют на лживые заявления киевских политиков, типа заявления Сергея Соболева про «хитрый маневр с маскировкой украинских БМП российскими флагами».

Частые полеты украинской авиации над городом людей тоже немало нервируют, хотя последние дни их стало меньше. Жителей Славянска также сильно беспокоят украинские войска, которые стоят в Харьковской области под Изюмом, в 40 км от Славянска – люди думают, что они готовятся ехать «зачищать» город.

«Несознанка» и ценностный конфликт

Люди, раньше в большинстве своем голосовавшие за Партию Регионов и ее кандидатов, сейчас находятся в состоянии, которое можно назвать «несознанкой». То, что они не признают и.о. президента Турчинова, и премьер-министра Яценюка, еще можно понять. Но они часто не признают даже легитимности Верховной Рады. Позволю себе привести одну цитату: «Сборище клоунов, которые лоббируют интересы разных олигархических кланов, и пока мы не отгоним олигархов от власти на пару шагов, не будет порядка в этой стране».

Наконец-то прозрели?

Напоминание о том, за кого дружно голосовал город Славянск в 2012 году, а также на более ранних выборах парламента, часто ставит людей в тупик. Подавляющее большинство людей просто не готово признать, что они сами прежде всего являются творцами тех проблем, на которые они сейчас так громко жалуются! Похоже, трезвое осознание этого займет еще долгое время. Пока же именно этой «несознанкой», как мне показалось, и обусловлено стремление многих убежать от реальности «в Россию», или «в федерализацию».

Мои земляки из Славянска часто употребляют лозунг «Киев не хочет нас слышать». Но при этом они часто черпают информацию о том, что происходит в Киеве из российских телеканалов, утверждая, что украинские все врут. Получается, что слышать не хотят прежде всего они. Инфантильно, они обвиняют воображаемую вторую сторону конфликта прежде всего в том, чем грешат сами.

Когда говоришь им, что Майдан в Киеве изначально собрался как раз по тем мотивам, которыми, по их мнению, сейчас руководствуются и они – многие просто отказываются верить, так глубоко в них засели российские «байки» про «фашистов» и Правый Сектор.

Также многие вспоминают «героев Беркута». При этом их не смущает откровенный логический диссонанс: Беркут, для них герои только до тех пор, пока они «мочат» «фашистов» и «бЕндеровцев». Многие не задумываются, что если в стране есть такое карательное подразделение, то оно может быть использовано на всю свою брутальную мощь против любых протестующих, в том числе таких, как они сами.

Когда имеешь дело с такими оппонентами, понимаешь, что конфликт между вами – ценностный. С одной стороны основополагающей истиной является верховенство «государства» (чтобы был порядок), с другой – верховенство права (чтобы все были равны перед законом). Трагедия в том, что ценностные конфликты такого рода обычно можно разрешить только в следующем поколении, когда на смену одному поколению приходит другое, впитавшее в себя уже другие ценности.

Но все же есть надежда, что пассивное большинство жителей города, которое все-таки склоняется к ценностям верховенства права, все же найдет в себе силы самоорганизоваться и проявить себя субъектом процесса.

Спасение – в самоорганизации

Беспорядок и страх от всего происходящего большинство трезвомыслящих людей уже здорово «достали». Протрезвели даже некоторые из тех, кто еще неделю назад бегал под захваченный «зелеными» и «самообороной» горотдел ликовать и приветствовать «наших освободителей».

Таким образом теоритически, если о себе наконец заявит пока еще пассивное большинство, есть шанс освободить город без особых жертв. При этом властям точно НЕЛЬЗЯ ИСПОЛЬЗОВАТЬ АРМИЮ – технику, авиацию и т.п. Армия – неподходящий инструмент. Нужна профессиональная полицейская операция. Надеюсь, в Украине все-таки существуют подразделения, которые могли бы это сделать.

Тем более, что «небайдужі» в городе уже начали самоорганизовываться: распространять украинскую символику, самодельные листовки, готовить почву для массовых проукраинских акций. Сейчас этим отважным жителям Славянска очень бы помогла помощь из Киева. Координат этих людей я здесь, руководствуясь соображениями их безопасности, не даю, но готов способствовать налаживанию диалога – пишите в комментариях и на ФБ: https://www.facebook.com/ernst.raxarov.

Также не помешало бы найти и собрать авторитетных в городе людей, которые, например, призовут жителей выйти на центральную площадь и потребовать от «зеленых» «валить куда подальше». Людей должно выйти ОЧЕНЬ МНОГО, чтобы их было много больше агрессивных люмпенов, тогда им будет не страшно.

В Славянске сложилась интересная ситуация: единую Украину там готовы отстаивать либо молодежь и подростки, родившиеся после обретения Украиной независимости, либо сознательные пенсионеры, которые несмотря на то, что большую часть жизни прожили в СССР и говорят на русском (т.е. местном суржике), видно в своей генетической памяти еще сохранили воспоминания о Славянском регионе как о вольном слобожанском крае.

Если славянцы смогут найти в себе силы и мужество, чтобы отвергнуть навязываемые им извне модели поведения, ведущие к дестабилизации и дальнейшему обнищанию региона, то они смогут заложить основу для настоящего местного самоуправления и получат исторический шанс возродить свой город, город-курорт, город-труженик.

неділя, 2 березня 2014 р.

Hitler 2.0

Putin versucht in der Ukraine das Tschechoslowakei-Szenario von 1938 zu realisieren. Die Welt darf nicht erneut den Fehler machen, den sie damals mit Hitler gemacht hatte – Putin muss jetzt gestoppt werden!

Ich bin ein Bürger der Ukraine, wobei meine Mutter eine ethnische Russin ist, aufgewachsen bin ich in dem „prorussischen“ Osten des Landes. Der Kollaps der die Sowjetunion hat mich bereits im bewussten Alter erwischt und hat mein Erwachsenwerden geprägt. Während der chaotischen 90-er Jahre studierte ich in Kiew und St. Gallen und lebe nun seit 2000 in der Schweiz. Meine Familie und viele Freunde leben aber immer noch in der Ukraine.

Ich unterstütze die Maidan-Protestaktionen während der letzten drei Monate und habe auch an den Aktionen der Ukrainischen Diaspora in der Schweiz teilgenommen. Ich bin froh, dass infolge der Proteste die korrupte und kriminelle Regierung des ex-Präsidenten Viktor Yanukowytsch gestürzt worden ist, es tut mir aber immens Leid, dass dies so viele menschliche Opfer gefordert hat.

Nun hat aber Russland gegen mein Heimatland einen echten Krieg entfesselt. Die Halbinsel Krim ist de-facto von den russischen Truppen okkupiert worden. Es gibt Meldungen, dass Putin auch weitere militärische Expeditionen in die östlichen und südlichen Gebiete der Ukraine plant. Ich bin empört und fordere die Welt – vor allem aber Europa und den Westen – auf, sofort wirksame Massnahmen gegen Putins Russland zu ergreifen! Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Hitler am besten vor der „Liquidation“ von Tschechoslowakei in 1938 gestoppt werden sollte. So gilt es auch Putin jetzt zu stoppen – jegliche Zögerung wird zu immer schwereren Konsequenzen für die ganze Welt führen.

In der Ukraine geht es um die Zukunft nicht nur der Ukraine, sondern auch die Zukunft von Russland

Geographisch und historisch ist die Ukraine die Region, aus der Russland sich „entpuppt“ hat. Ein Grossteil der russischen historischen Mythologie kommt aus der Ukraine. Dies ist wohl einer der Gründe, warum Vladimir Putin nicht zulassen will, dass die Ukraine sich zu einem demokratischen europäischen Land entwickelt – viel zu gross wäre dann der Kontrast zu seinem eigenen korrupten und autoritären Staat, dessen relativer Wohlstand hauptsächlich durch den Zufluss von Petrodollars erhalten wird.

Mehr als ein Drittel der Ukrainer spricht zu Hause Russisch. Diese Leute hält Putin für Russen. Eine grosse Misseinschätzung, behaupte ich, z.B. weil ich zu Hause auch Russisch spreche. Viele meiner Freunde und Verwandte auch. Dies ändert aber nichts an unserer Selbstidentifikation als Ukrainer.

Es gibt wohl aber zwei weitere, wichtigere Gründe, warum, aus meiner Sicht, Vladimir Putin jetzt die Situation in der Ukraine nicht der Selbstbestimmung des ukrainischen Volkes überlassen will.

Dead_on_Maidan

Der erste Grund ist die Annahme, dass in einem der drei ostslawischen Länder (Russland, Weissrussland und Ukraine) die Zivilgesellschaft einen Sieg über den Repressionsapparat des Staates erringen kann. Der Staat, samt seinem Repressionsapparat, gilt in Russland als heilig und unantastbar, die Menschenrechte sind dagegen sekundär. Die Bilder der auf dem Maidan erschossenen Protester, die den Westen geschockt haben, haben wenig Sympathie in Russland erweckt. Die russischen Medien haben eher der „heldenhaften Leistung“ der Polizeispezialeinheiten applaudiert.

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Der zweite Grund ist, was dem Sturz des ukrainischen Präsidenten gefolgt hat – die Veröffentlichung der Bilder seiner üppigen Residenz. Das Regime von Putin ist ungefähr genauso korrupt, wie das ehemalige Regime in der Ukraine, nur viel reicher. D.h. rund um Moskau gibt es viel mehr solche Residenzen, als im Umkreis von Kiew. Alleine eine Annahme, dass eine Enthüllung solcher Residenzen möglich ist, ist für den inneren Kreis des Präsidenten Putin unerträglich.

Somit versucht Putin mit der militärischen Operation in der Ukraine offensichtlich eine Reihe der Ziele zu erreichen, viele davon innenpolitisch. Die hysterische anti-ukrainische Propaganda in den russischen Medien gilt dabei nicht nur als Waffe im Informationskrieg gegen die Ukraine sondern auch als Nebelwand für die russische Bevölkerung.

Keinen Krieg gegen Russland führen, sondern Wirtschaftssanktionen gegen Schlüsselpersonen einführen!

Hat Putin Angst vor einer militärischen Konfrontation mit dem Westen? Sicherlich. Er geht aber davon aus, dass der Westen keinen Krieg gegen Russland führen wird, sogar mit dem hehren Ziel, demokratische Ukraine aus den Pfoten des russischen Diktators zu retten.

Aus meiner Sicht ist aber keine Militäraktion gegen Putin seitens Westen wirklich notwendig. Wirtschaftsmassnahmen haben heutzutage eine stärkere Wirkung. Die russische Regierung ist von den Exporteinnahmen – v.a. von Erdöl und Erdgas – total abhängig. Rund um die Hälfte aller russischen Exporte geht an die europäischen Märkte. Europa muss Putin exporteinnahmen verweigern, mit denen er die Zustimmung der russischen Bevölkerung für seine rücksichtlosen Entscheidungen erkauft.

Am meisten fürchtet aber der innere Kreis rund um Putin die gezielten Wirtschaftssanktionen: Sperrung ihrer Privatkonten in westlichen Finanzinstitutionen sowie anderer Vermögenswerte in den Westlichen Ländern. Es ist kein Geheimnis, dass fast jeder russischer Oligarch oder hochrangiger Beamte Eigentum, Gelder und Vermögen im Westen hat. Sobald es ihnen klar gemacht wird, dass sie den Zugang dazu verlieren können, werden sie sich verdammt stark dafür einsetzen, dass der Putin sein Verhalten gegenüber Ukraine überdenkt.

субота, 25 січня 2014 р.

Синьо-жовтий Давос

Українська громада Швейцарії організувала під час Всесвітнього економічного форуму Євромайдан в Давосі

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Загострення «майданного протистояння» в Україні прийшлося якраз на час проведення Всесвітнього економічного форуму в швейцарському Давосі. Зізнаюсь, те, що цю нагоду необхідно використати, мені прийшло в голову не першому. На цю ідею мене наштовхнув один з друзів по FB Володимир Дубровський, який сконтактував мене з головою ДемАльянсу Василем Гацьком, який, в свою чергу, надав посилання на групу українських активістів в Швейцарії. На годиннику в цей час було близько опівночі.

Наступного дня відбулася зустріч в кафе в аеропорту Цюріха, де ми обговорювали плани і завдання мітингу в Давосі. Це була вже друга зустріч. На першій – яка пройшла без мене тижнем раніше – було вже прийнято рішення подавати заявку на невеликий мирний мітинг, яку і було подано. Так як відповіді ще не було, ми не знали де і в якій формі нам буде дозволено, але виходили з того, що мітинг таки відбудеться, і планували який матеріал ми зробимо, або замовимо з Києва, кого запрошуватимо, як залучатимемо ЗМІ. Великого практичного досвіду проведення масових акцій ні в кого не було, кожному довелося чомусь вчитися.

Під час зустрічі один з активістів подав ідею організувати «Український ланч». Поштовхом стала інформація про те, що Віктор Пінчук цього року скасував свій традиційний Український ланч в Давосі. Тому ми вирішили організувати «демократичну версію» Українського ланчу, на противагу «олігархічній версії» Пінчука. Як завжди, вирішити було простіше, ніж зробити. Ресторани, банкетні зали тощо в Швейцарії звичайно бронюються десь за місяць наперед. Крім того, не кожен ресторан погодиться організовувати в себе захід з політичним забарвленням, в той час, як у селищі підвищені заходи безпеки. Також дуже важко забезпечити присутність на заході важливих гостей, якщо запрошення надходить лише за декілька днів наперед.

Отримати дозвіл на мітинг в Давосі під час Всесвітнього економічного форуму, як виявилось, також дуже непросто. Але нам, стараннями однієї дуже наполегливої активістки, його таки надали. На жаль, не в безпосередній близькості від Конгресцентру, де відбувається Форум, але на тій же самій головній вулиці селища. Звичайно на мітинг також наклали певні обмеження: нам не можна було робити протестну ходу, не можна використовувати потужні гучномовці.

Члени нашої групи створили повідомлення для преси і весь тиждень перед заходом розсилали його усіляким ЗМІ в Швейцарії та за її межами. Видумували плакати та слогани для мітингу, обговорювали сценарії театралізованих акцій. Більша частина цього робилася ввечорі та по ночам, тому що вдень більшість активістів працюють. З іншого боку, сучасні технології значно полегшують координацію зусиль багатьох людей: Google Drive, Google Docs, Skype, Facebook на додачу до традиційних е-мейл та мобільних телефонів.

Ще минулої суботи ми домовилися, що в четвер я з родиною зроблю попередню «партизанську» акцію: ми поїхали до Давоса бігати на лижах, але при цьому захопили з собою великий український прапор, який, як виявилося, можна дуже добре прилаштувати на флагшток для маленького сигнального прапорця на дитячий причеп. Лижня в Давосі проходить через усе селище, а приміщення центру для бігу на лижах знаходиться майже поруч з Конгресцентром. Таким чином, увагу до українського питання ми вже привернули.

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А в п’ятницю ми поїхали в Давос вже великою групою, навіть зарезервували для себе окремий вагон.

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Цікавий типово український діалог відбувся, коли почали розсаджуватися:

«Дівчата, ой, дивіться – поліція!»

«Так шо – тікаємо?» :)

По дорозі проводили інструктаж, домалювали плакати, жували бутерброди.

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Прибули на місце мітингу ми десь о 13 годині – саме з цього часу нам було дозволено мітингувати. Одна з учасниць, француженка, яка протягом стажування у посольстві Франції в Києві стала дуже завзятою українкою, сказала, що отримала запрошення на інтерв’ю з кореспондентом однієї з швейцарських франкомовних газет в кафе поряд з Конгресцентром, і я пішов з нею туди, тому що попередньо мене визначили однією з осіб, на яку поклали обов’язок спілкування з журналістами. Ми дали інтерв’ю, а коли повернулися, наш мітинг був вже повністю розгорнутий. Мітингуючи зробили звернення на трьох мовах – українською, англійською та німецькою, почтили хвилиною мовчання пам’ять загиблих на Євромайдані в Києві, та виконали гімн України.

Потім була проведена театралізована акція, що символізує політичні репресії, а також ще одна – яка унаочнює утиски на свободу слова. Прохожим роздавалися листівки, ми скандували гасла переважно англійською: “EU where are you?“, „Freeze their assets!“, „Keep Azarov in Davos!“ та інші.

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Через деякий час на своїй відомій помаранчевій машині приїхав один з лідерів Автомайдану Сергій Коба.

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Відверто кажучи, наш протест не привернув до себе надто посилену увагу маститого «давоського контингенту», але наявність на Форумі величезної кількості журналістів, а також нагальність українського питання все одно зіграли свою роль: до нас часто приходили журналісти, фотографували, а також пропонували висловлюватися.

На початку четвертої частина учасників пішла на «Український ланч», який вдалося провести у приміщенні, що належить євангелістській церкві неподалік від місця протесту. Меню складали канапки, майже як на Майдані в Києві. Жодного великого гостя, типу Петра Порошенко до нас не завітало, але з іншого боку – це дало нагоду заслухати представників Громадського сектору майдану, які розповіли багато цікавого з поза-лаштунків Майдану, а також про плани Громадського сектору на майбутнє.

Решта учасників мужньо дотримали пікет до п’ятої вечора, за що їм велика пошана.

Кажуть, що загалом нас було близько 70 людей. Мені на початку здалося, що більше, але можливо в оману вводила велика кількість плакатів.

Головним результатом заходу для мене стало встановлення декількох десятків нових контактів та посилення вже наявних. Відтак, єднаючись, та допомагаючи один одному, ми українці, справді маємо можливість збудувати нову країну, за яку більше ніколи не буде страшно або соромно.

Ну і звісно, тепер ми зможемо готувати подальші, більш резонансні акції, які, як підказує відчуття – не забаряться.